Test: Uncharted: The Nathan Drake Collection

Uncharted Nathan Drake Collection

Kartiert.

Wirklich unkartiertes Neuland betreten wir erst 2016, wenn Uncharted 4 für die PS4 veröffentlicht wird. Bis dahin wiederholen Kenner der ersten Teile ihre Ausflüge. Warum auch Neulinge sich diese Collection nicht entgehen lassen sollten, erfährst du in unserem Test!

Nathan Drake, Protagonist der Spieleserie, ist eine überzeichnete, jung gebliebene Version von Indiana Jones. Immer in Schwierigkeiten, immer einen Spruch auf Lager. Das Gameplay besteht aus deckungs-basierten Ballerorgien, Faustkämpfen, cinematischen Zwischensequenzen und gerade dann, wenn all das droht langweilig zu werden, lockern Kletterpartien das Geschehen auf. Mit witziger Selbstironie bemerkt Nate das spätestens in Teil 2: “I’m gonna bleed out or I’m gonna climb out”. Und wer in schwindelerregende Höhen nicht aufpasst, klettert sich wirklich zu Tode. Sowohl Action- als auch Kletterpassagen sind allerdings so genial in Szene gesetzt, das man kaum genug davon kriegen kann.

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Und auf der PS4 erlebt ihr diese Spitzengrafik in 1080p und butterweichen 60 Bildern pro Sekunde (auch wenn man dem ersten Teil deutlich sein Alter ansieht; selbst die PS4 kann den 8 Jahre alten Bart nicht komplett stutzen). Außerdem lebt Uncharted von seinen charmanten Charakteren und deren gemeinsamen Momenten. Die humorvolle Dynamik zwischen Nate und seinem alten (wirklich alten!) Schatzjägerkumpel Victor Sullivan oder die An-Aus-Beziehung zwischen Nate und Reporterin Elena Fisher. Und offensichtlich sind seine Begleiter genauso verrückt wie er, wenn sie sich hunderten von Schurken entgegen stellen. Daher sollte man Uncharted und seine Figuren sowie Story nicht allzu ernst nehmen. Generell übertreibt das Spiel an jeder Stelle. Und mit jedem weiteren Teil der Serie. Wer also bodenständige und ernste Action oder eine Charakterstudie wie in The Last of Us (ebenfalls von Naughty Dog) wird enttäuscht. Hier stehen Action und Spaß im Vordergrund.

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Während Teil 1 an manchen Stellen noch unfair und nicht ausbalanciert ist, spielen sich Teil 2 und 3 schon frustfreier. Schusswechsel in engen Räumen wechseln sich mit großräumigeren Gebieten ab, die unterschiedliche Vorgehensweisen unterstützen. Trotz des kleinen Makels und der angestaubten Grafik, empfehle ich jedem mit Drake’s Fortune zu beginnen und es wirklich als Trilogie mit wiederkehrenden Charakteren zu spielen. Auf diesem Weg erlebt man die Geschichte mit einem wesentlich kompakteren und intensiveren Story-Arc, was damals aufgrund der Warte- und Entwicklungszeit nicht möglich war.

Fazit: Uncharted ist ein rasanter Spaß mit linearem Gameplay, witzigen Momenten und sympathischen Charakteren. Teil 3 sieht selbst für heutige Verhältnisse bombastisch aus und wer die Reihe noch nicht kennt, sollte hier unabhängig seiner Genre-Vorlieben zugreifen. Uncharted ist wirklich großes Kino.

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