Resident Evil 2 (PC)

Schon vor Jahren tauchten die ersten Gerüchte um ein Resident Evil 2 Remake auf. Immerhin hat Capcom bereits dem ersten Teil ein damalig aufwendiges neues Gewand auf dem Gamecube spendiert, was 2015 dann, 13 Jahre nach Erstveröffentlichung, auf alle aktuellen Plattformen portiert wurde. Ein Remake von unter Fans als den besten Teil betitelten Resident Evil 2 schien für viele Wunsch, Hoffnung, und nur eine Frage der Zeit zugleich zu sein. Seit dem 25. Januar könnt ihr den Horror erleben, und sowohl Fans als auch Neulinge sollten sich den Titel nicht entgehen lassen.

Trotz Survival-Aspekt kommt die Action nicht zu kurz.

Wie im Original dürft ihr zwei Kampagnen und damit zwei unterschiedliche Perspektiven erleben: als Clair Redfield oder Leon Kennedy. Beide Kampagnen unterscheiden sich in bestimmten zu lösenden Rätseln und deren Reihenfolge sowie Charaktere, die ihr trefft. Gleich ist die Hintergrundgeschichte: Nach den Geschehnissen in Teil 1, breitet sich der s.g. T-Virus in der fiktiven Stadt Raccoon City aus. Leon und Claire können sich jedoch in die Polizeistation der Stadt retten, wo sie sich in Sicherheit wiegen. Die Polizeistation ist nämlich nicht nur von Zombies umringt, sondern beherbergt auch selbst etliche Gefahren, denen es zu entkommen gilt.

Die schmalen, kaum beleuchteten Gänge der Polizeistation werden oft nur durch eure Taschenlampe erhellt. Die starken Kontraste zwischen dem Lichtkegel der Taschenlampe und den Schatten, den zahlreiche Objekte werfen, sorgen trotz Schulterperspektive für ein beklemmendes Gefühl. Wenn sich jene Gänge dann mit Zombies füllen, heißt es Ruhe bewahren. Um das Spiel nämlich erfolgreich zu bestehen, müsst ihr nicht zahlreiche Rätsel lösen, dazu Gegenstände finden und kombinieren. Sondern zahlreichen Gegner ausweichen, besonders wenn ihr es mit mehr Gegnern zu tun habt, als sich Munition in eurer Waffe befindet.

Das Spiel verzichtet auf Jumpscares und legt mehr Wert auf eine gruselige Atmosphäre.

Im Gegensatz zu anderen aktuellen Horror-Survival-Spielen, wie z.B. Outlast, die das Spielprinzip der Heimlichkeit und des Versteckens in den Vordergrund stellen und dem Spieler keine Waffen zu Verfügung stellen, könnt ihr euch in Resident Evil 2 dennoch wehren. Vor unachtsamen Ballerorgien solltet ihr dennoch absehen, da Munition rar ist und gefunden werden muss. Das Spiel belohnt euch also, wenn ihr akribisch eure Umgebung erkundet und Hilfsgegenstände wie Erste-Hilfe-Sprays oder Munition findet, die den Spielverlauf etwas vereinfachen. Außerdem müsst ihr euch in der riesigen Polizeianlage gut orientieren und später in bereits erforschte Gebiete zurückkehren, wenn ihr z.B. einen Schlüssel gefunden habt, der eine frühere, verschlossene Tür öffnet. Wie in Dark Souls schaltet ihr auch Abkürzungen frei, was das Durchqueren der zahllosen Räume und Gänge beschleunigt.

Die Animationen sind erschreckend glaubhaft.

Auch wenn ihr häufig euer Inventar verwalten müsst, wird dieser Verwaltungsakt nie zum eigenständigen Spiel. Wer also schon augenrollend an das Inventar-Limit in Skyrim, Fallout, oder The Witcher denkt, kann entspannt aufatmen. Ja, euer Inventar ist zu Beginn sehr begrenzt. Dennoch hält sich der Verwaltungsaufwand in Grenzen und nach einer kurzen Zeit bekommt ihr eine gute Ahnung, welche Gegenstände ihr im nächsten Abschnitt benötigt. Der Rest landet gut verstaut in einer Kiste, auf die ihr in jedem Safe-Room zugreifen könnt.

Fazit: Resident Evil 2 ist eine gelungene Symbiose aus klassischen und modernen Elementen und bietet dank seiner zwei Kampagnen einen Anreiz für ein erneutes Durchspielen. Diese Neuinterpretation zeigt, wie ein Remake auszusehen hat. Klare Spielempfehlung!


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