Tomb Raider (2013) PS4 vs PC (Comparison)

Hier findest du eine Galerie von vergleichenden Screenshots der PS4-Version mit der PC-Version. Die PS4-Screenshots wurden direkt von der Playstation mit der SHARE-Taste aufgenommen. Die PC-Screenshots wurden mit FRAPS als BMP bei einer Auflösung von 3200×1800 aufgenommen und als JPEG gespeichert und auf 1920×1080 herunterskaliert. Bis wenige Ausnahmen (die beim jeweiligen Bild vermerkt sind), wurden keine Filter (Schärfe) angewendet. Lediglich die Gamma-Werte wurden bei einigen dunklen Screenshots angepasst um das Erkennen zu erleichtern. Ich habe mich bemüht die gleichen Stellen mit Screenshots zu erwischen. Einige Szenen sind nahezu identisch, andere weisen Abweichungen auf.

Eine Zusammenfassung findest du weiter unten, nach den Screenshots.

Im Screenshot-Paar stammt jeweils das erste Bild aus der PC-Version. Zum besseren Vergleich empfehle ich jeden Screenshot in einem neuen Tab zu öffnen.

Zusammenfassung:

Endlich in Full HD mit 60FPS die gefühlt nie unter 40 gehen. Leider fehlt Tessellation, das man von der PC-Version kennt. In Bewegung ist der Effekt äußerst subtil, das Fehlen fällt leider auf Screenshots umso mehr auf. Wer Screenshots von der PC-Version kennt, wird quasi schockiert sein wie “kantig” die gleiche Szene oder das gleiche Modell auf der Konsole aussieht.

Denn Tessellation erhöht auch die Geometrie-Details des Boden. Es wird allerdings auch nicht alles tesselliert. Man sieht also selbst auf dem PC noch die eine oder ander kantige Geometrie, die rund sein müsste/könnte. Dafür wurde TressFX verbessert. Die Haare sehen noch einen Tick organischer aus.

Wer sich mal den Zopf von realen Frauen (die es tatsächlich geben soll! So habe ich gehört…) ansieht, wird feststellen, dass nicht jedes einzelne, dünne Haar im Wind tanzt, sondern der ganze Zopf mit höchstens vereinzelten Haarsträhnenspitzen. Und genau dem kommt die neue TressFX Version nun etwas näher. Physikalisch korrekt ist daran natürlich auch noch nicht alles. Aber immerhin. Weiterhin entsprechen die Schatten der Stufe “normal” und nicht “ultra” der PC-Version (die Auflösung scheint dieselbe). Hier ist es Geschmackssache. Denn: keines ist in jeder Szene realistisch. “Ultra” wedelt in der PC-Version einen leichten Blur-Filter über die Schatten und simuliert damit den Einfluss globaler Beleuchtung. Dies mag in hellen oder Tages-Szenen realistisch wirken, in dunklen Szenen wo es nur eine Lichtquelle gibt jedoch nicht. Denn dort würden sich in der Realität klare und knackige Schatten abzeichnen. Das passiert auf der Stufe “Normal”, was auch der Definitive-Edition entspricht.

Dafür wirkt der Schatten eben in global-hellen Szenen leicht unrealistischer. Das Anti-Aliasing entspricht in etwa der FXAA-Methode, kommt natürlich nicht an SSAA heran. Aber letzteres in Verbindung mit TressFX wird vermutlich erst ab einer GTX680 spielbar. Und von 60FPS kann man dann auch nur träumen. Außerdem wurden auf der PS4 etliche Texturen ausgetauscht.

Während die Auflösung mancher Texturen etwas geringer scheint als auf der PC-Verson, sind etliche Texturen deutlich detailierter oder einfach stimmiger (s. Bild 15 und 16, die Pipeline im Hintergrund). Auflösung alleine ist nicht alles. Dazu kommt, dass die aufgepeppte Version mit Grafik-Features kommt, auf die der PC-User verzichten muss. Da hilft auch kein Modding.

Da gibt’s zum einen die Volumensträuung, die im englischen etwas treffender ist: sub surface scattering. Licht spiegelt sich auf Oberflächen, die insgesamt auch die einen oder anderen neuen Effekte aufweisen, realistischer wider. Sachen wie Schweiß oder Nässe wird daher durch die Beleuchtung besonders betont. Dennoch ein subtiler Effekt. Außerdem sind viele Partikel-Effekte wie Regen, Schnee, Feuer und Rauch stark in der Anzahl erhöht, so dass die deutlich intensiver wirken.

Übrigens: Auch die Vegetation wurde überarbeitet. Sie reagiert nun mehr auf Umwelteinflüsse wie Wind und Lara selbst. Bäume, die sich im Wind wiegen, gibt es auf der PC-Version nicht. Auch gibt es etliche kleinere Sträucher und Grasbüschel, die nicht auf Lara reagiert. Das wurde nun auch verbessert.

Dass man alles das mit weitestgehend 60 FPS bekommt, spricht definitiv (duh…) für die Definitive Edition. Nur Grafik-Enthusiasten mit wirklichen High-End-Systemen, die WENIGSTENS 2xSAA, besser und auffälliger noch 4xSSAA dazuschalten können sind der PS4-Version überlegen. Auch nur, wenn trotzdem 60FPS gehalten werden. Ansonsten ist es wieder ein Kompromis und damit Geschmackssache.

Das trifft auch auf Laras neues Gesicht zu. Zwar wurde das Gesicht grafisch verbessert mit besseren Reflexionen sowie weicheren und natürlicheren Übergängen, die Gesichtsmimik jedoch wirkt an einigen Stellen unnatürlicher, was aber oft auch mit der Ausleuchtung der Szene zusammenhängt. Zwar wurde auch daran geschraubt, aber man merkt, dass das neue Gesicht an einigen Stellen nicht so ins Bild passen will. Hübsch sieht sie nach wie vor aus.

Es gibt natürlich auch ungünstige Winkel und Szenen, wie schon in der PC-Version. Ich persönlich finde den Schritt zu drastisch, vor allem wenn man Lara schon lieb gewonnen hatte. Außerdem muss man sich fragen, ob der Schritt Richtung alter Tomb Raider Legend/Anniversary/Underworld Artworks der richtige ist, da man sich doch eigentlich von diesem Image trennen wollte. Oder wollte man das gar nicht? Denn die Artworks des aktuellen Tomb Raiders, sowie das vorgerenderte Intro unterscheidet sich stark von der Ingame-Lara der vergangenen Konsolen-Generation/PC-Version. Somit könnte das neue Gesicht tatsächlich eher dem entsprechen, was die Entwickler von anfang an wollten… sei es drum. Ich habe in etwa immerhin 15 Stunden gebraucht um mich an das neue Gesicht zu gewöhnen.

 

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