Test: Demonicon – Das Schwarze Auge

Das Schwarze Auge Demonicon

Die Geschichte beginnt mit der Suche nach Cairons Schwester Calandra, die das Flüchtlingslager vor der Stadt Warunk verließ um einen Kannibalen nachzustellen. Kurz nachdem unser Held seine Schwester aufspührt und nach zahlreichen Kämpfen verarztet, vermischt sich deren Blut und weckt in beiden eine magische Gabe hervor. Zurück im Flüchlingslager soll Calandra mit einem hochwohlgeborenen verheiratet werden, damit die Familie das Bürgerrecht der Stadt erhält.

Ihr Vater beharrt trotz Proteste der beiden auf die Heirat und reagiert ausweichend auf viele Fragen zur Herkunft der Geschwister und warum sie überhaupt auf der Flucht sind. Doch die Vergangenheit wird alle Parteien einholen. Denn während sich Cairon zwischen die Fronten des Kartells und ihrem Erzfeind der Stadtgarde stellt, rollt eine andere Bedrohung heran, die mit der eigenen Vergangenheit Cairons, Calandras und ihr Vater zusammenhängt.

Das Schwarze Auge Demonicon

Wieder ein Low-Budget-Titel, obwohl der Kaufpreis verhältnismäßig hoch ist. Man könnte sagen, ein typisches Kalypso-Spiel. Allerdings gar nicht mal so schlecht. Die Story ist an einigen Stellen ziemlich absurd, wird aber dennoch recht verzweigt und lässt immer wieder Fragen aufkommen, die einen doch dazu animieren weiterzuspielen. Insgesamt ein Spiel der alten Schule. Um Pflanzen zu pflücken benötige ich den Skill in “Pflanzenkunde” auf entsprechender Stufe. Es gibt Parade- und Attacke-Werte. Das Kampfsystem fetzt, ist auf höheren Schwierigkeitsgraden sogar fordernd. Leider etwas indirekt, was manchmal nervt.

Trotzdem macht es irgendwie Spaß und wenn man einen Kampf mit nur EINEN Lebenspunkt überlebt hat, freut einen das gleich unheimlich. Übrigens, als Fan kleiner Zahlen, d.h. 10 TP Schaden anstatt 567, komme ich auch voll auf meine Kosten. Ein Schwert was 11 TP Schaden macht, ist schon quasi boss-like. Dazu gibt es ein paar Zaubersprüche, die es jetzt nicht gerade rausreisen und wovon eigentlich nur zwei wirklich praktisch sind. Außerdem gibt es viele Talente wie Feilschen, Grobschmied, Überreden usw. Ganz klassisch. Außerdem cool: Fallen sind tatsächlich tödlich! Einmal nicht aufgepasst oder zu wenig Punkte in Sinnesschärfe, und man latscht in eine Falle. Wenn’s Gift ist, überlebt man vielleicht, entsprechende Resistenz vorausgesetzt, bei Speer-Fallen… nunja, das war’s meistens.

Das Schwarze Auge Demonicon

Die deutsche Synchronisation ist verhältnismäßig gut und insgesamt sogar besser als die englische. Das Spiel hat mich ca. 25h bis 30h beschäftigt, dazu kommt, dass ich nun erneut angefangen habe, auf einen höheren Schwierigkeitsgrad. Die Entwickler gaben sich viel Mühe mit der Hintergrund-Lore, so dass das Schwarze-Auge-Universum gut eingefangen und wiedergegeben wird . Ich kann in vielen Gesprächen die Themen vertiefen und mich minutenlang mit einem NPC unterhalten. Wenn ich Bock darauf habe. Wenn nicht, komme ich einfach schnell zum Punkt. Die Gegnerwellen sind leider nicht so clever wie in einem Game of Thrones gesetzt, dafür trotzdem nicht so hack & slay lastig wie in einem Dragon Age.

Das Spiel ist durchaus seine 20 Euro wert, mehr sollte man nur mit zugekniffenen Augen ausgeben. Aber es unterhält durchaus. Wer neu im RPG-Genre ist, dem würde ich grundsätzlich andere Kracher empfehlen. Für Fans, die auch mal abseits des Mainstreams ihren Horizont erweiteren wollen und schon fast alles abgegrast haben, denen kann ich das Spiel nur empfehlen. Man muss aber etwas kitsch-resistent sein, was die Story angeht. Die klassische RPG-Mechanik gepaart mit einem actionorientierten Kampfsystem und klassischen Talentproben und der schnellen pace der Story machen es wirklich spielenswert.

“Klassische Talentproben gepaart mit modernem Gameplay auf einer durchschnittlichen Qualitätsstufe. Durchaus spielenswert.”

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