Elder Scrolls Online – Einmal das Übliche, bitte!

Elder Scrolls Online

Der Release von Elder Scrolls Online (kurz: ESO) steht vor der Tür, fleißige und risikofreudige Vorbesteller dürfen nach meinem Kenntnisstand jetzt schon zocken. Wie viele andere, durfte auch ich vor einigen Monaten in den “Genuss” der geschlossenen Beta kommen und so einen Blick ins Spiel und nach Tamriel werfen. Was ich dort gesehen habe, hat zwar potentiell Spaß gemacht, blieb aber deutlich auf der Strecke und ist eben nicht das, was viele Previews und auch die Entwickler versprachen.

Die ganzen Previews und auch die Entwickler haben doch rumgeblaht, dass es quasi ein typisches TES nur online wird. (Zitat von gamereactor “fühlt sich The Elder Scrolls Online dann doch wieder wie ein echtes Elder Scrolls an.”, Zitat von EderScrollsOnline: “und achtet darauf, dass TESO ein echtes Elder Scrolls wird.” – googelt einfach mal nach den Ausdruck “echtes Elder Scrolls”, ihr werdet überrascht wieviele alte Meldungen ihr findet, die genau das sagen und wie viele aktuelle, die nun das Gegenteil behaupten). Und ich habe damals daran geglaubt und “echtes Elder Scrolls” heißt für mich nichts anderes als quasi “Skyrim Online”. Das mit dem Langzeitspielwert glaube ich nicht. Wenn ich in meine Steam-Freundesliste gucke und sehe, wieviele hunderte Stunden und einige gar 1000 Stunden gespielt haben. Dazu kommt, dass sie es ja ruhig von der Langzeitmotivation als MMO aufziehen können. Mir geht es auch nicht um Bugs, oder kleiner Design-Schnitzer oder einer Standard-Grafik die nicht gerade peformant ist oder gar Endgame Content oder Sachen, über die man noch gar keine Aussage treffen kann.

Mein Hauptproblem und fast einziges Problem mit dem Spiel: Kulisse. Es ist alles Kulisse. Die Dungeons, Gefängnisse, Häuser, Katakomben etc. sieht alles nach typischer MMO-Instanz aus. Nicht wie in Morrowind, Oblivion oder Skyrim. Ich habe stets das Gefühl in einer unglaubwürdigen, kulissenhaften Welt zu spielen. Nicht die (MMO)Mechaniken sind das Problem, sondern schlicht und einfach das Level-Design. Bei einem Quest soll man einen NPC aus einen Gefängnis befreien. Abgesehen davon, dass einen NPCs so wenig jucken wie der Fall eines Reissacks, wirkte das Gefängnis absolut unglaubwürdig. Schlauchweg zum NPC, keine Alternativen, der NPC natürlich ganz am Ende, nicht dass man erst herausfinden muss in welcher Zelle der überhaupt sitzt, die Tür wird mal eben geöffnet (kein Schlösser knacken, kein Skill erforderlich, kein Fallen entschärfen etc.). Dazu auf dem Weg hundert Mobs kloppen und seeehr auffälligen Fallen auf dem Boden, die in Form von Sperren herausschießen, ausweichen. Nur die Texturen weisen darauf, dass das ein Gefängnis sein könnte.

Es wirkt einfach total billig und hingeklatscht. Aus dem typischen MMO-Baukasten eben. Das ist das eigentliche Problem an MMOs. Nicht das Dauer-Grinden, oder das wirklich tolle Zusammenspielen mit fremden Leuten und Freunden. Das funktioniert in den meisten Spielen größtenteils gut. Aber warum muss alles so typisch kulissenhaft aussehen, dass man anhand eines Screenshots oder spätestens einer bewegten Aufnahme eines Dungeons sofort weiß, ob das Game ein MMOG oder Offline-Game ist.

Und als gesagt wurde “echtes Elder Scrolls” waren meine Erwartungen natürlich hoch! Ich habe wirklich gehofft, dass ESO das Genre revolutioniert, gerade in dem es die typischen, bewährten MMO-Mechaniken mit einer Design-Dichte einer Offline-Erfahrung kombiniert. Das wäre wirklich mal was neues und NICHT etwas was wie 20 andere Games auf den MMO Markt gespült wird, der mMn eh gesättigt ist. Bis auf wenige Details unterscheiden sich die großen nämlich nicht wesentlich in Art und Weise des Aufbaus und des Spielprinzips. Ausnahmen sind Spiele wie z.B. EVE Online, was wirklich mal einen anderen Weg geht.

Ich hatte gehofft, dass ESO ebenfalls einen komplett neuen Weg gehen wird und nicht die Hälfte vorgefertigter Schienen benutzt.

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