Call of Duty 4 – Modern Warfare (PC)

Schwere Feuergefechte sind an der Tagesordnung.

Call of Duty 4 bringt die gewohnte Kriegsaction, ungekürzt (sofern man die UK/US-Version besitzt) und mit voller Härte auf den Monitor, mit allen was dazu gehört. Stellungsschlachten, Infiltration bei Nacht, Häuser- und Stadtkämpfe. Während man hinter seiner Deckung sitzt, pfeifen einen die Kugeln um die Ohren, Staub, Putz und Sand wird durch das Einschlagen der Kugeln aufgewirbelt. Explosionen, die für einen Tinnitus sorgen und benommen machen. In der Benommenheit sieht man seine Kameraden fallen, man sprinten von einer Deckung zu nächsten, man feuert dabei, man wird getroffen. Das Bildschirm färbt sich rötlich und in Form von kleinen Äderchen. Dann endlich, eine Rauchgranate. Eine schützende, vor dem Feind unsichtbar machende “Wand”. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt zum weiter Sprinten! Meine Kollegen vor mir, hinter mir, ein Schuss durch den Rauch, ein Kamerad fällt zu boden, ich blicke zurück und sehe ihn geschockt bei seinen letzten Zuckungen zu. Dann fange ich mich wieder, schieße und laufe weiter.

Ein typisches Szenario in CoD 4. Dazu mit einer sehr ansehnlichen Grafik, einer Reizüberflutung an Partikeleffekten wie Kugeln, Sand, Explosionen, Nebel, Rauch, Feuer, Schatten und Mündungsfeuer.

Der Singleplayer-Modus sieht beim Zugucken eher aus wie ein Kinofilm! Emotional, realistisch und glaubhaft. Außerdem kommt es mit ganz großem Sound daher! Gewaltige Explosionen lassen die Boxen beben, das Tinnitus-Geräusch ist eindringlicher denn je.

Doch jetzt zu den Kritikpunkten des Singleplayer-Modus:
CoD 4 bietet eine sehr kurze Spielzeit von ca. 8 Stunden. Die Aufträge ähneln sich bzw. sind nicht so großartig in Szene gesetzt wie der Rest. Wenn ich z.B. eine Flak sprengen muss, hätte ich mir vielleicht noch eine Art Minigame zum Anbringen des Sprengsstoffes gewünscht. Nichts kompliziertes. Aber einfach nur die Aktionstaste drücken, 10 Meter Abstand halten und klicken….das wars? Das war mein großer Part? Das wäre vielleicht besser gegangen. Genauso wie Luftunterstützung anfordern: Zum Punkt B rennen, Aktionstaste drücken, zurück zur Deckung A und abwarten. Mission geschafft.
Weiterer Kritikpunkt: Keine Innovation. Es ist lediglich ein Shooter. Ein zugegebener Maßen imposanter Shooter, aber trotzdem nur ein Shooter mit all den üblichen Elementen die man schon seit CoD1 kennt. Also nichts neues. Hätten sie doch nur weniger vom Singleplayer Modus aus CoD1 genommen und mehr aus dem Multiplayer-Modus.

Und damit leite ich gleich über zum MP-Modus, der global betrachtet einfach super ist.

Kein anderer Shooter hat mich solange im Multiplayer gefesselt wie CoD!
Neulich habe ich 6 Stunden am Stück gespielt, und dachte mir danach: “Puh, das reicht erstmal mindestens für einen Tag”. Nach jedoch schon einer Stunde, hatte ich wieder Lust! Aber was ist so hervorragend an dem MP-Modus? Seine Einfachheit! Es ist wie mit dem Schachsport. Leicht zu lernen, aber sehr schwer zu meistern! Die Maps sind im Vergleich zu Battlefield sehr klein, d.h. es ist auch bei weniger Leuten auf dem Server sehr viel Action vorhanden. Man rennt keine 5km, wird dann über die halbe Map weggeschossen und startet wieder vom Anfangsspawn. Es spielt sich nicht so schnell wie UT, aber auch nicht so langsam wie Rainbow Six. Mag zwar alles Geschmackssache sein, aber für mich persönlich ist das die beste Mischung. Dazu kommen sehr viele Spielmodi. Das bekannte Deathmatch, wo jeder gegen jeden spielt und man sich schön abreagieren kann. Das Teamdeatchmacht, wo ein Team gegen das andere Team spielt und das team mit den meisten Abschüssen gewinnt. Das gibt es Search & Destroy (was übrigens der einzige Spielmodus in Counter Strike ist), das eine Team muss eine Bombe an einen von zwei vorgegebenen Punkten legen und das andere Team muss das mit allen Mitteln verhindern. Ist die Bombe gelegt, muss diese noch entschärft werden. Dann gibt es Sabotage. Eine Mischung aus TDM und SD. Anders als in SD gibt es hier einen Respawn innerhalb einer Runde, aber trotzdem gilt es, eine Bombe zu legen. Das andere Team muss diese Entschärfen und an einen anderen Platz legen. Dann gibt es Hauptquartier. Dort gilt es jeweils eine Station einzunehmen und entsprechend zu halten. Der Respawn ist so lange aktiviert, bis ein Hauptquartier errichtet wurde. Dann gibt es noch Herrschaft, wo es darum geht, ähnlich wie in Battlefield, Flaggen einzunehmen und zu halten. Anders wie Hauptquartier, gibt es nicht nur ein Punkt der gehalten werden muss, sondern (optimaler Weise) mehrere.

Manchmal geht man auch etwas subtiler vor.

Die Waffen sind bis auf ein paar wenige Ausnahmen sehr gut ausgeglichen (und anders als die gängigen Meinung, *ist* die P90 balanciert). Leider spielen sich die Waffen meiner Meinung nach zu einfach. Die M4 hat null Rückstoß. Jede Waffe in CoD1 hatte einen anderen Rückstoß an den man sich erst gewöhnen musste. Der Rückstoß in CoD4 ist zu berechenbar und viel zu leicht zu unterdrücken. Das gewinnt bei Anfängern sicherlich viele Pluspunkte, wie gesagt, CoD4 ist leicht zu lernen, aber mir persönlich ist das zu einfach. Dazu kommt, dass es wieder keine Gesundheitsanzeige gibt. Da wirft man eine Granate zu jemanden in die Deckung, denkt der kippt fast um, muss ihn nur noch einmal treffen, dann kommt er schon längst wieder regeniert aus seiner Deckung und feuert als wäre nichts.

Ihren Ursprung hat die Regeneration auf den Konsolen. Dort waren Shooter meist schwieriger zu spielen, weshalb man den Nachteil mit einer Regeneration der Lebensenergie ausgleichen wollte. Doch warum sich dies auch auf dem Computer durchgesetzt hat, ist mir ein Rätsel. Vielleicht will man Spiele nicht mehr ganz so komplex, nicht alles auf Zahlen basierend machen (eine genaue Munitionsanzeige gibt es in CoD4 auch nicht), damit die Spiele zugänglicher für Einsteiger und dem Massenmarkt werden. Mir gefällt diese Richtung aber nicht.

Call of Duty 1 United Offensive ist bisher der beste Multiplayer-Shooter. Die Balance war perfekt, es gab keine Überwaffe. Auch wenn viele auf die Thompson schimpften, wer mit der Kar98k umgehende konnte, hat die Thompson auf Distanz ausgelacht. Es gab lediglich einige Waffen die leichter zu “erlernen” waren als andere. In CoD4 sind alle gleich schwer (o. leicht) zu erlernen, somit sind nicht gut balancierte Waffen leichter herauszufiltern.

Der Mutliplayer-Modus von CoD 4 ist ganz klar der stärkste Teil. Kein Spiel konnte mich so in den Bann ziehen. Heut zu Tage gibt es kein vergleichbares MP-Erlebnis für mich. CoD 4 eignet sich für das Spielen in Clans (so wie ich es auch tue) und für Publics. Für zwischendurch oder auch exzessiv. Für Anfänger, für Profis (wobei diese eventuell leicht entäuscht werden). Also ein Spiel für jeder Mann. Nur in die Hände von Minderjährigen gehört dieses Spiel definitiv nicht!

Die Perks (besonderen Fertigkeiten) im MP-Modus lockern diesen auch stark auf und machen ihn auch etwas variabler.

Im großen und ganzen ist CoD 4 ein richtig gutes Spiel, was ich jedem Shooter-Freund ans Herzen legen möchte.

Der Singleplayer-Modus bekommt von mir jedoch auf Grund der Kritipunkte 6 von 10 Punkten. Der Multiplayer-Modus ist zwar gut, kann allerdings unmöglich 10 von 10 Punkten bekommen. Dazu spielt sich dieser noch ein Tick zu “mainstream”-Haft. Wie bereits gesagt, hätte ich mir mehr aus dem CoD 1 MP-Modus in CoD 4 gewünscht. Daher bekommt der Multiplayer-Modus 8/10 Punkten. Macht unterm Strich 7 von 10 Punkten.

Fazit: Der Singleplayer Modus bietet zwar kinoreife Action, ist allerdings trotzdem nur normale Shooter-Kost. Der Multiplayer ist leider etwas zu einfach geraten etwas zu arcadelastig, macht dennoch monatelang Spaß!

Stand Release:

Singleplayer: 6von 10
Multiplayer: 8 von 10
Grafik: 8 von 10
Sound: 9 von 10
Gesamt: 8 / 10

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